Verpflichtende Gehaltsangaben ab Juni 2026: Über Geld spricht man nicht – oder etwa doch?
2025 befindet sich noch immer in den Kinderschuhen und trotzdem möchten wir schon über das nächste Jahr mit Ihnen sprechen. 2026 wird es nämlich zu einer gravierenden Veränderung bei der Schaltung von Stellenanzeigen kommen: Ab Juni 2026 sind deutsche Arbeitgeber*innen dazu verpflichtet, Gehaltsangaben öffentlich zu machen. Wir klären für Sie die wichtigsten Fragen rund um die neue Regelung.
Das wird sich ändern
Gemäß der Europäischen Entgelttransparenzrichtlinie, die 2023 in Kraft trat, müssen Arbeitgeber*innen ab dem 7. Juni 2026 das durchschnittliche monatliche Grundgehalt oder die durchschnittliche jährliche Gesamtvergütung im Vorfeld offenlegen, in der Stellenanzeige oder spätestens vor dem Vorstellungsgespräch. Ziel ist, dass in der EU für gleichwertige Arbeit auch der gleiche Lohn bezahlt wird. Bei Verstoß drohen Strafen, genaue Sanktionen sind jedoch noch nicht festgelegt worden. Darüber hinaus müssen Betriebe mit mindestens 100 Mitarbeiter*innen regelmäßig die eigenen Daten zur Lohnlücke veröffentlichen. Liegt der Gender Pay Gap bei mehr als fünf Prozent, ist eine Analyse erforderlich und die Lücken müssen ausgeglichen werden.
Transparente Gehälter: Und was jetzt?
Wie können sich Unternehmen auf die neue Regelung vorbereiten? Zunächst sollten die aktuellen Gehälter und deren Struktur genau analysiert werden. Aber auch zukünftig sollten Sie ein genaues Auge auf die Gehälter haben, um möglichst schnell auf Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren zu können. Natürlich muss auch innerhalb des Unternehmens auf die Änderung vorbereitet werden. Die Einführung der Transparenzrichtlinie sollte so früh wie möglich mit der Belegschaft kommuniziert werden.
Wie geht es weiter?
Natürlich wird die Einführung eine Eingewöhnungsphase brauchen. Aktuell haben die Arbeitgeber*innen aber noch über ein ganzes Jahr Zeit, um sich auf die neue Richtlinie vorzubereiten. Zukünftig könnte damit faire und angemessene Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt gestärkt und die Gleichberechtigung gefördert werden. Wenn Sie mehr zu den Vor- und Nachteilen der Gehaltsangabe in Stellenanzeigen erfahren wollen, lesen Sie unseren Blogartikel zum Thema – oder sprechen Sie uns an.