Macht Google Ads als Recruitingmaßnahme Sinn?

Tim Domke
August 2021

Google Ads ist mittlerweile keine Neuheit mehr und wenn es um die Vermarktung von Produkten geht als wichtiges Tool weit verbreitet. Aber auch in der Personalmarketingbranche ist es ein Thema, mit dem sich zu beschäftigen lohnt. Warum? Wie eine Studie von 2018 zeigt, haben fast 41 Prozent der Suchenden ihre nächste Stelle mithilfe von Suchmaschinen gefunden. Anders gesagt, es ist an der Zeit, sich dieses hilfreiche Werkzeug aktiv beim Personalmarketing als weiteres Standbein zunutze zu machen. Warum Google Ads auch Ihnen – vom neu gegründeten Zwei-Personen-Start-up bis hin zum etablierten Großkonzern – das Recruiting noch einfacher machen kann, erfahren Sie hier.

Am Anfang war das Wort

Fangen wir erstmal vorne an: Google Ads, das war früher Google AdWords, also Werbung mit Text. Gesehen haben Sie eine von diesen Anzeigen bestimmt bereits mehrmals täglich, vielleicht, ohne dass Sie es gemerkt haben. Es gibt mittlerweile fast kein Google-Suchergebnis mehr, das nicht Paid-Anzeigen, Anzeigen für die bezahlt wird, an oberster Position ausspuckt.

Google ist hier ein perfekter Partner für Produktwerbung: ich google nach einem Staubsauger und bekomme bequem einen Hersteller oder einen Shop gezeigt, der genau das anbietet, wonach ich suche.

Jetzt denken Sie sich bestimmt: „Ja klasse, ich suche aber keinen Staubsauger, sondern Mitarbeiter*innen.“ Dennoch können Sie Google für Ihr Personalmarketing genauso nutzen. So kann jemand bei einer Google-Suche nach einer neuen Stelle zu einem großen Job-Portal geführt werden oder aber – noch besser –  auf Ihre Karriereseite. Eine Anzeige an einer der oberen Positionen ist hierfür entscheidend.

Keywords als Schlüssel zum Erfolg

Google ermöglicht es Ihnen, für einen (oder mehrere) von Ihnen festgelegten Suchbegriff, ein sogenanntes Keyword, die oberste Stelle der Suchergebnisse zu „erbieten“ (später mehr dazu, wie das genau funktioniert). Hierbei kommt es darauf an zu wissen, was Menschen, die nach einer Stelle suchen, bei Google eingeben könnten. Mit verschiedenen Tools, die Sie online finden können (z. B. keyword.io) oder einem Agenturpartner (wie zum Beispiel konzept P…), lassen sich Keywords leicht finden.

Bei einer Keyword-Recherche kommt es zum einen darauf an, die richtigen Begriffe zu finden, mit denen die eigene Anzeige auch von den richtigen Personen gefunden wird und gleichzeitig, dabei die Keywords zu wählen, mit denen nicht auch Tausende andere Unternehmen nach Mitarbeiter*innen suchen. Dies spiegelt sich nicht nur in der Qualität der Klicks, sondern ebenfalls in Ihren Kosten wider. Aber dazu später mehr.

Nehmen wir an, Sie möchten einen neuen Anlageberater einstellen. Eine mögliche Google-Suche könnte hierbei „Job Anlageberater“ sein. Also wäre dies eines der Keywords (ein Keyword muss nicht nur aus einem, sondern kann und sollte aus mehreren Wörtern bestehen, das Sie in Ihrer Kampagne nutzen, um gefunden zu werden). Es wird allerdings viele andere Unternehmen geben, die ebenfalls dieses Keyword nutzen. Es macht also mehr Sinn, das Keyword so genau wie möglich zu halten und auch Keywords, die Ihrer genauen Suche sehr ähnlich sind, zu nutzen. Fügen Sie noch den Ort mit in Ihr Keyword ein oder suchen Sie nach Umschreibungen, die ebenfalls Ihre Stelle beschreiben können. Es gibt online viele Webseiten, die Ihnen für Ihre Suche umschreibende Keywords generieren, z. B. ubbersuggest. Mit Recherche und Kreativität lassen sich somit viele potenzielle Bewerber*innen finden, die Ihnen auf anderen Kanälen vielleicht entgangen wären.

Google ist keine Jobbörse, oder doch?

Spätestens seitdem Google mit „Google for Jobs“ eine eigene Schnittstelle zwischen der eigenen Seite und Jobportalen eingeführt hat, ist die Linie schwammiger geworden. Einen Unterschied für das Personalmarketing lässt sich durch diese Entwicklung (noch) nicht feststellen. Und auch Google-Ads-Kampagnen lohnen sich immer noch, vor allem bei eher speziellen Stellen.  

Den größten Unterschied zu den großen Jobportalen liefert Google Ads, indem es Ihnen ermöglicht, Ihre Kampagne regional und zeitlich sehr genau einzugrenzen: So können Sie zum Beispiel einstellen, dass Ihre Anzeige nur Personen sehen, die im Umkreis von Frankfurt zwischen 16 und 20 Uhr nach einem Job als Anlageberater suchen. Nutzen Sie Ihre Bewerberdaten, um Ihre Anzeigen genau zu dem Zeitpunkt zu schalten, an dem Ihre Zielgruppe (die Menschen, die Sie erreichen wollen) sucht.

Für Stellen mit sehr speziellen Anforderungen, die durch den Titel allein nicht wiedergegeben werden und somit in einem Jobportal nicht leicht gefunden werden, ist es empfehlenswert, eine Kampagne zu erstellen. Somit kann dem Profil in den Google-Ads-Anzeigen ein höherer Stellenwert gegeben werden.  

Oder bei einer Stelle, die eine hohe Konkurrenz bzw. einen langen Vorlauf hat und somit auf Jobbörsen schnell nach sehr weit unten wandern würde. Hier punktet Google, da Sie selbst entscheiden, wie lange Ihre Kampagne läuft und wie lange Sie für eine Top-Position bezahlen möchten.

Die besten Ergebnisse erzielen Sie allerdings für Stellen, die bei Google ein niedriges Suchvolumen haben, also Stellen, die generell zu spezifisch sind als dass viele Menschen danach suchen. Hier lohnt es sich, diese schmale Zielgruppe durch einen attraktiven Text anzusprechen und sich dadurch deutlich von der Konkurrenz abzuheben. Eine kompetente Agentur kann hier von unbezahlbarem Wert sein. Eine Agentur mit Text-Kompetenz ist hier gefragt – eine wie wir.  

Kostenfalle Google Ads

Klingt zu gut, um wahr zu sein? Kostet bestimmt eine Menge Geld? Jein! Die gute Nachricht vorweg: Wie viel Geld Sie für Ihre Kampagne ausgeben möchten, ist komplett Ihnen überlassen. Der Google Ads Manager, Googles eigene Software zur individuellen Kampagnen-Erstellung, ermöglicht es Ihnen, einen festen Budget-Rahmen zu bestimmen, der nicht überschritten wird. Ist das festgelegte Budget aufgebraucht, wird Ihre Anzeige einfach nicht mehr geschaltet. Dabei können Sie bei Bedarf live und jederzeit nachsteuern.

Die Entscheidung, welche bezahlte Anzeige für einen jeweiligen Suchbegriff an erster Stelle steht, wird bei jeder Suchanfrage vom Auktionsalgorithmus neu getroffen. Durch ein Auktionsverfahren entscheidet Googles Algorithmus anhand der abgegebenen Gebote, wer ganz oben, an zweiter Stelle, dritter Stelle usw. platziert wird. Hierfür geben Sie beim Erstellen Ihrer Kampagne Ihr Höchstgebot für jedes Keyword an, können hier aber auch jederzeit während Ihrer Kampagne Anpassungen vornehmen. An dieser Stelle kommt es jetzt auch nochmal, wie bereits erwähnt, auf Ihre Keyword-Recherche an. Wichtig ist, dass Sie dabei die Konkurrenz zu Ihrem Keyword kennen, denn davon und von den Suchvolumina, hängt die Gebotshöhe ab. Das klingt alles viel komplizierter als es ist. Wichtig für Sie: Sie bezahlen nur für eine erfolgreiche Ausspielung. Das heißt, nur, wenn jemand tatsächlich auf Ihren Link klickt, nehmen Sie Geld in die Hand (Cost-per-Click oder kurz CPC). Wenn Sie dann noch per Google Analytics oder einer anderen Software die Besuche auf Ihrer Webseite verfolgen (sogenanntes Tracking), sehen Sie ganz schnell, welche Suchbegriffe erfolgreich sind und welche nicht. Somit maximieren Sie leicht und effizient Ihren Kampagnenerfolg.

Viele Wege führen … zu neuen Mitarbeiter*innen

Wie bereits anfangs erwähnt, hieß Google Ads ursprünglich Google AdWords. Der Grund für die Namensänderung ist, dass Google mittlerweile weit mehr als nur Textwerbung anbietet. Zwar ist dies immer noch der schnellste Weg, also der geringere Aufwand im Vergleich zu Bild und Video, um Interessent*innen, die aktiv Google zur Jobsuche nutzen, anzusprechen, aber nicht der einzige, um Google zum Besetzen einer freien Stelle zu nutzen.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie haben eine freie Stelle, vielleicht eine sehr spezifische Fachposition mit hohem Anforderungsprofil in der Medizin. Nun sind aber gerade alle Menschen, die dieses Profil erfüllen und auch geografisch in Frage kommen, bereits in anderen Unternehmen angestellt. Wie sollen Sie es jetzt schaffen, Aufmerksamkeit für Ihre Stelle zu schaffen? Dank der multiplen Kanäle, die Google inzwischen neben der Textwerbung per Suchanfrage anbietet, ist hier noch lange nicht aller Tage Abend.

Neben Text- bietet Google Ads auch Bild- und Video-Anzeigen – sogenannte Display Ads – an. Wenn nun eine Person, die Ihr Anforderungsprofil erfüllt, aber nicht aktiv auf Jobsuche ist, sich vielleicht auf Webseiten bewegt, die Mediziner*innen zum Beispiel zur Fortbildung nutzen, können Sie mit einer Display-Kampagne auf dieser Seite eine Bild-Anzeige ausspielen, die diese Person anspricht. So generieren Sie Interesse auch bei Personen, die vorher gar nicht über einen Job-Wechsel nachgedacht haben, dem gegenüber jedoch nicht prinzipiell abgeneigt sind.

Auf diesen Wegen können Sie neue potenzielle Mitarbeiter*innen finden, die zwar nicht aktiv auf Job-Suche sind, aber einer neuen Herausforderung mit offenen Armen begegnen, wenn sie sich ihnen präsentiert. Diese Bild-Banner können auch Teil Ihrer Employer-Branding-Kampagne sein, ein ebenfalls weit unterschätztes Marketing-Tool.

Mit Google Ads stehen Ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, um Ihr Personalmarketing auf das nächste Level zu bringen. Mit ein wenig Arbeit, Hineindenken, Recherche und Planung erleichtert Google Ads die gezielte Suche nach Kandidat*innen. Dafür sollten Sie auf eine persönliche und kompetente Beratung nicht verzichten. Generieren Sie mit dem richtigen Partner an Ihrer Seite einen Mehrwert, wie Sie ihn bisher nicht kannten.

Schlüsselworte Google Ads, Recruiting