Glossar: Agiles Arbeiten

Vanessa Lellig
Oktober 2025

Agiles Arbeiten steht für eine moderne und dynamische Arbeits- und Projektkultur – weg von starren Plänen, hin zu Flexibilität, Teamgeist und schnellen Reaktionen auf Veränderungen. In einer Welt, in der sich Kundenbedürfnisse, Märkte und Technologien ständig wandeln, kann agiles Arbeiten dabei helfen, immer einen Schritt voraus zu sein. Was ursprünglich in der Softwareentwicklung begann, hat sich längst als Denk- und Arbeitsweise in vielen Branchen etabliert. Die wohl bekanntesten agilen Methoden sind Scrum und Kanban, wobei Scrum einer der frühesten agilen Ansätze war.

Ursprung agiler Methoden

Schon in den 1950er Jahren entwickelte der Soziologe Talcott Parsons das AGIL-Schema, das die Grundfunktionen beschreibt, mithilfe derer jedes System sich selbst erhält:

Adaption (Anpassung)
Goal Attainment (Zielverfolgung)
Integration (Eingliederung)
Latency (Aufrechterhaltung)

Das agile Manifest, das im Jahr 2001 bei einem Treffen von siebzehn Softwareentwicklern entstand, gilt als „Startpunkt“ der Agilität, wie wir sie heute noch anwenden. Die Beteiligten, u. a. die Gründer von Scrum, wollten traditionelle Methoden der Softwareentwicklung zugunsten von mehr Flexibilität und Effizienz hinter sich lassen und formulierten die folgenden Grundsätze, „Werte“ („value“) genannt:

  • Individuen und Interaktionen über Prozesse und Werkzeuge
  • Funktionierende Software über umfassende Dokumentation
  • Kunden-Kollaboration über Vertragsverhandlung
  • Reagieren auf Veränderung über Befolgen eines Plans

Vorteile von Agilität

Durch agile Methoden ist es möglich, auf unvorhergesehene Veränderungen flexibel und vor allem proaktiv zu reagieren. Bestehende Prozesse werden neu gedacht oder sogar in ihrer ursprünglichen Form oder Gänze abgeschafft.

Agile Methoden ermächtigen Teams dazu, sich selbst zu organisieren und eigene, statt vorgegebener Ziele zu verfolgen. Zentrale Gesichtspunkte sind hierbei eine offene Kommunikation, kontinuierlicher Austausch – und flache Hierarchien, denn Führungskräfte verstehen sich bei dieser Art zu arbeiten eher als Coachs, denn als Vorgesetzte.

Für Befürworter bedeutet Agilität, gemeinsam zu lernen, Neues einfach mal auszuprobieren und sich kontinuierlich verbessern.

Kritik an agilen Methoden

Durch den Fokus auf Flexibilität und Veränderung mangelt es agilen Methoden laut Kritiker*innen an Struktur und Planungsmöglichkeiten. Das kann dazu führen, dass eine strategische Planung für einen längerfristigen Zeitraum schwierig wird.  

Agile Arbeitsweisen verlangen außerdem den Mitarbeitenden eine gewisse Anpassungsfähigkeit ab, die nicht jede*r Mitarbeiter*in mitbringt oder sich anzueignen bereit ist.
Möglicherweise rückt zudem das Qualitätsmanagement in den Hintergrund, da dieses aufgrund seiner Prozessorientierung agile Methoden nicht umfassend berücksichtigen kann – und die Qualität an sich könnte ins Hintertreffen geraten.

Und was hat das mit Personalmarketing zu tun …?

Agile Methoden finden inzwischen auch im Recruiting Anwendung. Wie das Ganze aussieht und sich umsetzen lassen kann, verraten wir Ihnen kommenden Monat in einem eigenen Blogartikel – schauen Sie doch gerne rein!