Bildsprache in Stellenanzeigen
Bekanntlich sagen Bilder ja mehr als tausend Worte – aber gilt das auch für Stellenanzeigen? Und was ist „Bildsprache“ überhaupt genau? Welche Auswirkungen hat sie auf die Performance von Stellenanzeigen und was gibt es dabei zu beachten? Alldem und noch vielem mehr gehen wir in diesem Artikel auf die Spur.
Was meint „Bildsprache“ konkret?
Unter „Bildsprache“ versteht man jedes visuelle Element einer Anzeige, egal ob Titelbild(er), Symbole, verwendete Farben oder das allgemeine Anzeigen-Layout. Das Titelbild fungiert dabei natürlich als „Eye-Catcher“ direkt über der Anzeige, Piktogramme hingegen findet man meist bei den Benefits, üblicherweise am Anzeigenschluss. So wird beispielsweise das prominente „JobRad-Leasing“ oftmals durch das Logo des bekanntesten Anbieters oder das angepriesene Fitnessprogramm durch ein kleines Hantel-Piktogramm dargestellt. Auch Arbeitgebersiegel finden häufig am Ende einer Stellenanzeige ihren Platz.
Zahlen, Daten, Fakten zum Einfluss visueller Inhalte
So weit, so gut. Aber wie wirkt sich das Ganze auf die Leser*innen und damit die potenziellen Bewerbenden aus? Wieso sind besonders Bilder essenziell für eine erfolgreiche Stellenanzeige? Dazu müssen wir etwas ausholen und die Verarbeitung von Informationen im menschlichen Gehirn etwas genauer unter die Lupe nehmen. Von allen Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln, sind 90 % aller Informationen visueller Natur. Diese visuellen Informationen verarbeitet unser Gehirn auch deutlich schneller als beispielsweise Text – sage und schreibe 60.000-mal schneller! Betrachtet man einen Zeitraum relativ kurz nach der Verarbeitung von Informationen, so erinnern wir uns an visuelle Inhalte fünf- bis sechsmal so gut wie an Textinformationen. Die geschickte Einbindung von Bildern und Farben kann also dafür sorgen, dass Arbeitgebermarke und Stellenanzeige nachhaltig im Gedächtnis bleiben und dadurch potenziell mehr Bewerbende anlocken. Das Ganze lässt sich auch ganz praktisch nachweisen: Mit Hilfe von Eyetracking-Studien wurde untersucht, wohin Menschen bei Stellenanzeigen zuerst schauen, wo sie wie lange mit dem Auge verweilen und welche Schlüsse sich daraus ableiten lassen.
Bilder als emotionale Ansprache
Neben der nachhaltigen Einschreibung ins Gedächtnis hat die optimale Bildsprache in Stellenanzeigen einen weiteren Vorteil, denn Bilder sprechen die Gefühlswelt der Betrachter*innen an, wecken Emotionen und schaffen Verbindungen. Dies können Sie sich bei der Suche nach Bewerber*innen zu Nutze machen: Stellen Sie sich ein einfaches Headerbild einer Stellenanzeige vor. Auf diesem sind drei Mitarbeiter*innen an modern ausgestatteten Schreibtischen zu sehen – mit einem Lächeln auf den Lippen und vor einer Wand voller bunter Post-its. Die positive Mimik der Mitarbeiter*innen suggeriert sofort eine entspannte und fröhliche Arbeitsatmosphäre, die vollgeschriebenen Post-its zeugen von Teamgeist und Kreativität. Und wenn dann noch moderne Arbeitsausstattung dargestellt wird, wurden unterschwellig schon viele Argumente für eine Bewerbung geliefert, ohne dass Bewerber*innen ein einziges Wort der Anzeige lesen müssen.
Apropos Emotionen: Farben und ihre Wirkung
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines positiven Eindrucks ist die Auswahl der idealen Farben: Zum einen können Farben Ihre Arbeitgebermarke widerspiegeln und so Wiedererkennung und Markenidentität steigern. Zum anderen haben auch Farben einen unmittelbaren Einfluss darauf, wie wir Dinge wahrnehmen. Verschiedene Farben haben dabei eine unterschiedliche psychologische Wirkung und rufen jeweils andere Emotionen und Assoziationen hervor.
Soll beispielsweise eine Stelle besetzt werden, welche ein besonders hohes Maß an Vertrauen erfordert, empfiehlt es sich, die Anzeige in Blautönen zu gestalten. Blau wird von vielen Menschen nämlich unbewusst mit Werten wie Professionalität, Vertrauen und Ruhe assoziiert und ist somit ideal für verantwortungsvolle Stellen, beispielsweise im Management von Unternehmen. Sind Sie auf der Suche nach einer optimistischen und besonders freundlichen Person, so ist Gelb optimal. Gelb verbinden Menschen meist mit Optimismus, Freude und Leichtigkeit – perfekt also für Stellen mit viel menschlichem Kontakt, wie beispielsweise im Bereich des Kundenservice.
Auch in die Farbgestaltung einer Anzeige sollten deshalb einige Überlegungen einfließen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sich von Mitbewerber*innen auf dem Markt abzusetzen.
Aber Achtung: Jede einzelne Anzeige sollten Sie nun nicht mit einer zur Stelle passenden Farbwelt bedenken, denn eine gewisse Konsistenz ist für den Wiedererkennungswert Ihres Unternehmens unerlässlich. Und allseits bekannte und jahrelang etablierte Unternehmensfarben sind Trumpf.
Bildsprache als Vorreiter bei Diversität & Inklusion
Inzwischen hat sich etabliert, dass in Stellenanzeigen erwähnt wird, dass alle Bewerber*innen willkommen sind, unabhängig von Ethnie, Geschlecht oder Behinderung. Und auch die Verpflichtung zum Gendern im Stellentitel trägt zu dieser Entwicklung bei.
Sollten auch Sie einen solchen Disclaimer in Ihren Stellenanzeigen haben, können Sie diesen Worten Taten folgen lassen und auch mit Hilfe Ihrer Bilder die Diversität in Ihrem Unternehmen darstellen. Oberstes Gebot dabei: Authentizität. Am besten präsentieren Sie deshalb echte Mitarbeiter*innen in tatsächlichen Räumlichkeiten und im ganz gewöhnlichen Arbeitsbetrieb. Glassdoor-Umfragen zeigen, dass Arbeitnehmer*innen dieses Thema sehr am Herzen liegt, Unternehmen aber noch reichlich Nachholbedarf in Sachen Inklusion und Diversität haben.
Tipps zur Umsetzung
Zwar sind Bilder kein Wundermittel, um jede noch so herausfordernde Stelle mit dem*der perfekten Kandidat*in zu besetzen, aber ihr Einfluss auf unser Denken und Fühlen sollten auch nicht unterschätzt werden. Zudem kann es nicht schaden, in Zeiten des Fachkräftemangels jedes Mittel auszuschöpfen, um möglichst viele, geeignete Bewerber*innen gezielt anzusprechen. Nutzen Sie deshalb diese Möglichkeit und lassen Sie uns Ihnen gerne noch ein paar Tipps zur optimalen Bildauswahl mit auf den Weg geben.
- Idealerweise nutzen Sie authentische Bilder, welche Ihre Unternehmenskultur realistisch und authentisch darstellen. Am besten geeignet sind Aufnahmen des echten Arbeitsalltags inklusive echter Arbeitnehmer*innen.
- Wählen Sie die richtigen Farben in der Anzeigengestaltung und legen Sie sich für die Zukunft fest, um Ihre Arbeitgebermarke auszubauen und Ihren Wiedererkennungswert zu steigern.
- Verwenden Sie möglichst hochauflösende Bilder, denn verpixelt wirken diese nicht sehr ansprechend. Optimalerweise verwenden Sie zudem mehrere Bilder pro Anzeige, um während der Laufzeiten Ihrer Anzeigen Werbemüdigkeit entgegenzuwirken. Achten Sie auch darauf, dass die Bilder zur ausgeschriebenen Stelle passen. Wenn Sie also auf der Suche nach Elektriker*innen sind, ginge es an der Realität vorbei, auf den Bildern Menschen in Anzug oder Kostüm zu zeigen.
- Ihr Unternehmen lebt Vielfalt bereits? Oder Sie wünschen sich für die Zukunft mehr Diversität in Ihrem Unternehmen? Perfekt! Dann bilden Sie diese Realität bzw. Ihren Wunsch danach doch auch in Ihrer Bildwelt ab. Zeigen Sie beispielsweise weibliche Personen, die bei Ihnen in IT und Technik beschäftigt sind oder welche Sie sich dort wünschen, um Stereotype abzubauen und um gezielt noch unterrepräsentierte Menschen zu einer Bewerbung in den entsprechenden Bereichen zu motivieren.
Und nun?
Sie würden das Thema Bildsprache in Ihren Stellenanzeigen gerne neu denken, wissen aber nicht so genau, wo Sie anfangen sollen? Oder Sie haben sogar schon Ideen, fragen sich aber, ob diese auch zünden und wie Sie diese am besten umsetzen können? Keine Sorge, wir wissen, worauf es bei alldem ankommt, und beraten Sie ganzheitlich. Gerne polieren wir Ihre Anzeigen für Sie auf und sorgen für eine optimale Präsentation Ihrer Arbeitgebermarke, damit Sie die Bewerber*innen erhalten, die Sie sich wünschen – wir freuen uns auf Sie!