Glossar: Gamification

Vanessa Lellig
Mai 2023

Gamification (abgeleitet vom englischen Wort „game“ = „Spiel“) beschreibt die Verwendung spielerischer Elemente in nicht-spielerischen Kontexten. Oftmals digital bzw. virtuell, jedoch auch in der „realen Welt“. Die Bereiche, in denen Gamification eingesetzt werden kann, sind zahlreich: Marketing, Fitness, Shopping, Lernprozesse, …
Beispielsweise motivieren manche Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf spielerische Weise, indem diese für Erfolge Punkte erhalten und belohnt werden, beispielsweise mit zusätzlichen Urlaubstagen. Und Krankenkassen haben Gamification ebenfalls schon für sich entdeckt. In Challenges werden Bonuspunkte für z. B. erreichte Bewegungsziele gesammelt und beispielsweise für Gesundheitskurse eingelöst.

Die Vorteile von Gamification sind:

  • Motivation und Engagement steigern
  • direktes Feedback für die „Spielenden“ / sofortige Erfolgskontrolle
  • bessere Lernergebnisse
  • leichterer Einstieg in ein Thema
  • Steigerung der Produktivität

Gamification im Recruiting

Einsatz kann das Konzept der Gamification auch im Recruiting finden: Als (zwanglosere) Eignungsprüfung, zur vorurteilsfreieren Beurteilung der Fähigkeiten der Kandidat*innen, für einen virtuellen Unternehmensrundgang oder als Employer-Branding-Maßnahme.

Die kreativere – und auch aufwendigere – Recruiting-Lösung kann auf die Arbeitgebermarke einzahlen, da Bewerber*innen den Bewerbungsprozess als Spaß statt als umständliche Bürokratie empfinden und somit eine positive Candidate Experience erleben. Der Arbeitgeber bleibt dadurch in Erinnerung und wird als innovativ und modern wahrgenommen. 

Die Möglichkeiten, Gamification im Recruiting einzusetzen, sind vielfältig. Sie reichen von einem bloßen Fortschrittsbalken im Bewerbermanagementsystem über Wissensquizze bis hin zu spielerischen Wettbewerben, wie z. B. einem Hackathon. Auch Social-Media- oder Browsergames sind hier eine Möglichkeit zur Umsetzung. Gamification kann dabei entweder ergänzend oder als alleinige Recruiting-Strategie angewendet werden.
Die Allianz-Versicherung hat beispielsweise einen „Kulturmatcher“, mit dessen Hilfe die Interessierten herausfinden können, inwieweit sie in die Kultur der Allianz passen. Noch dazu gibt es einen „Karrierematcher“, mit dem Studierende testen können, welches der Einstiegsprogramme der Allianz zu ihnen passen.

Besonders für begehrte Fachkräfte, wie z. B. aus der IT, und Vertreter*innen der jüngeren Generationen Y und Z eignet sich Gamification als alternative Recruitingmaßnahme. Diese Zielgruppen sind oftmals schwieriger über klassische Recruiting-Kanäle zu erreichen. Überzeugt werden sie von einem Arbeitgeber eher, wenn dieser kreativere, ungewöhnlichere Pfade im Recruiting geht – und sich vielleicht sogar in Guerilla-Recruiting vorwagt.