Von nichts kommt nichts – oder: wie Sie Ihre Personalsuche mit Mobiloptimierung erfolgreicher gestalten können

Andrea Duphorn
Februar 2022

78 Prozent aller Deutschen besitzen ein Smartphone – und nutzen es leidenschaftlich. Es dient dem Versenden von Textnachrichten und E-Mails, zur Internetrecherche, zum Online-Shopping, Spielen und Filme schauen und als Zahlungsmittel. Natürlich auch immer noch zum Telefonieren! Und als Bewerbungstool. Bewerbungstool? Ja, Sie haben richtig gelesen. Studien zeigen, dass inzwischen mehr als Dreiviertel aller Wechselwilligen (76,1%) mit dem Smartphone nach einem neuen Job suchen. In der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause, beim Spazierengehen, abends, während im Hintergrund die Lieblingsserie läuft. Kurz: immer dann, wenn gerade mal Leerlauf ist. Umso wichtiger ist es, dass die Karriereseite Ihres Unternehmens mobiloptimiert ist. In unserem heutigen Blogbeitrag erzählen wir Ihnen, worauf es dabei ankommt.

Mobiloptimiert, was genau heißt das eigentlich?

Mobiloptimiert heißt, dass alle Inhalte Ihrer Karriereseite (inklusive Stellenausschreibungen und im Idealfall auch sämtliche Bewerbungsformulare) auf mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Netbooks genauso leicht und korrekt abrufbar sind wie auf einem Desktop-PC. Die Seite baut sich schnell auf und die Inhalte passen sich automatisch an die Bildschirmgröße des jeweiligen Endgerätes an (sogenanntes Responsive Design). Suchfunktion, Verlinkungen und der Bewerbungsprozess funktionieren einwandfrei, das Hochladen von Dokumenten (Lebenslauf, Zeugnisse etc.) ebenso.

Warum das so wichtig ist? Ganz einfach: Weil Ihre Karriereseite für fast 70 Prozent der Jobsuchenden (69,1%) inzwischen der wichtigste Kanal ist, um sich über Ihr Unternehmen als möglichen neuen Arbeitgeber zu informieren. Und das eben auch von unterwegs, mit dem Handy. Umso erschreckender ist es, dass fast die Hälfte aller Unternehmen (43,2%) noch immer keine eigene Karriereseite besitzt und folglich auch keinen mobiloptimierten Bewerbungsprozess. Und das, obwohl in den Personalabteilungen reihum doch große Einigkeit darüber herrscht, dass mobiles Recruiting immer wichtiger wird (79,4%).

Mehr Traffic – mehr Bewerbungen

Ein weiterer Punkt: Karriereseiten, die nicht mobiloptimiert sind, werden von Google kurzerhand aussortiert. Da ist der Mega-Konzern mit Blick auf die bestmögliche Bedienbarkeit für seine User*innen knallhart.

Außerdem kommt es auf eine schnelle Ladezeit an. Maximal 3 Sekunden darf es dauern, bis sich die Verbindung zu Ihrer Seite auf mobilen Endgeräten aufgebaut hat. Andernfalls kostet Sie das nicht nur Bewerber*innen (41% der Fachkräfte in Deutschland brechen die Bewerbung ab, wenn ihnen der Prozess zu kompliziert wird), Google bewertet die Seite dann auch deutlich schlechter. Oder anders formuliert: Karriereseiten mit einer schnellen Ladezeit werden in den Suchergebnissen bei Google weiter oben geführt – und folglich besser gefunden.
Machen Sie doch mal die Probe aufs Exempel: Mit dem Google Tool Test My Site können Sie die Ladezeit Ihrer Website kostenfrei testen und erhalten zudem wertvolle Tipps, wie Sie die Performance Ihrer Seite weiter verbessern können.

Ob über Google, die Stellensuche auf einer Online-Jobbörse oder bei der gezielten Suche nach Informationen zu Ihrem Unternehmen – über kurz oder lang landen interessierte Bewerber*innen immer auf Ihrer Karriereseite. So zumindest der Plan. Denn – man mag es kaum glauben – nur 14 % der kleinen und mittelständischen Unternehmen sind überhaupt im Besitz einer solchen. Oft wird einer eigenen Karriereseite keine allzu große Bedeutung beigemessen. Man gibt sich mit einer allgemeinen Internetpräsenz zufrieden. Ein großer Fehler, denn die Website Ihres Unternehmens ist schließlich so etwas wie die digitale Visitenkarte Ihres Unternehmens und dazu gehört eben unbedingt auch ein eigener Karrierebereich. Zumindest, wenn Ihnen daran gelegen ist, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Doch selbst große, vermeintlich digital fortschrittliche Konzerne hinken hier wider Erwarten oft hinterher, weil schlichtweg die personellen Ressourcen zum Aufbau und zur Pflege einer gut funktionierenden Karriereseite fehlen. Bestes Beispiel: Als Google for Jobs im Mai 2019 an den Start ging, waren die Unternehmensseiten von 16 der 30 DAX-Unternehmen nicht einmal annähernd Google-for-jobs-fit.

Drei Klicks bis zum Bewerbungseingang?

Nehmen wir einmal an, Sie haben alles richtig gemacht: Ihre Karriereseite ist mobiloptimiert, gut strukturiert und nutzerfreundlich. Mit klug gewählten Schlagwörtern haben Sie dafür gesorgt, dass Ihre Website auch von Suchmaschinen und Crawlern leicht gefunden wird und viel Reichweite erzielt. Um potenziellen Bewerberinnen die Auffindbarkeit Ihrer Stellenanzeigen zu erleichtern, haben Sie den Karriere-Reiter sogar in die Navigationsleiste Ihrer Landingpage eingebunden oder – noch besser – Ihren Bewerberinnen-Bereich in exponierter Position direkt auf der Startseite Ihres Unternehmens platziert. Interessierte Kandidatinnen finden also auf Anhieb alle Informationen, die sie suchen. Ihr „Jetzt Bewerben“-Button springt den Besucherinnen Ihrer Seite jederzeit ins Auge? Auch an die Benefits haben Sie gedacht, und daran, was Ihr Unternehmen sonst noch so alles von der Konkurrenz abhebt. Vielleicht haben Sie sogar das eine oder andere Video eingebunden. Kurz: alles, was Ihr Unternehmen interessant(er) macht und die Chancen erhöht, dass Besucher*innen Ihrer Seite nicht nach wenigen Sekunden wieder abspringen.

So weit, so perfekt. Und nun? Drei Klicks und die Bewerbung liegt in Ihrem E-Mail-Eingang? Weit gefehlt.

Knapp die Hälfte der 160 börsennotierten Unternehmen besitzt zwar eine eigene Karriereseite, bietet potenziellen Kandidat*innen aber noch immer keine mobiloptimierten Bewerbungsformulare an. Folge: Aufgrund schlecht eingebundener oder umständlich aufgebauter Formulare gehen durchschnittlich 70% der Bewerber*innen verloren. Und das nur, weil sie unübersichtlich aufgebaut sind und für die Nutzung auf dem Smartphone oder Tablet viel zu viele Felder und Schriften bieten, die sich häufig auch noch überlagern.

Zusätzliche Erschwernis: Kandidat*innen müssen durchschnittlich 9 Pflichtfelder ausfüllen, ehe sie ihre Bewerbung versenden können. (Der Spitzenwert liegt hier sogar bei sage und schreibe 19 (!) Pflichtfeldern!) Bei mehr als einem Drittel (37%) der analysierten Karriereseiten werden die Nutzer*innen sogar aufgefordert, erst einmal einen eigenen Account anzulegen, ehe es weitergeht. Mal im Ernst: Hätten Sie da noch Lust auf den Job?

Dabei scheint es mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel, der sich aufgrund der aktuellen Situation mehr und mehr in einen generellen Arbeitskräftemangel wandelt, doch immer wichtiger, dass Arbeitgeber sich auf die Bedürfnisse der Jobsuchenden einstellen. Unternehmen, die ihr Recruiting den Medien-Gewohnheiten ihrer Kandidat*innen anpassen, besitzen auf dem Arbeitsmarkt jedenfalls einen klaren Wettbewerbsvorteil. Vor allem, wenn es um junge, gut ausgebildete Fachkräfte geht. Denn: Mit einem kurzen, unkomplizierten Bewerbungsprozess präsentieren Sie sich und Ihr Unternehmen als modern, professionell und innovativ – und machen sich so auch als Arbeitgeber attraktiver.

Dos und Don‘ts

  • Sorgen Sie mit einer mobiloptimierten Karriereseite, mobiloptimierten Stellenanzeigen und mobiloptimierten Bewerbungsformularen dafür, dass Sie im Netz möglichst schnell und unkompliziert gefunden werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei!
  • Mit schnellen Ladezeiten, einer einfachen Navigation und einwandfreier technischer Funktionalität sammeln Sie weitere Pluspunkte und machen im Google Ranking wertvolle Plätze gut.
  • Funktionieren alle Verlinkungen? Öffnen sich alle Fenster schnell? Im Idealfall sollten für die Bewerber*innen vom Lesen Ihrer Stellenanzeige auf einer der Online-Jobplattformen bis zum Klicken des „Jetzt bewerben“-Buttons auf Ihrer Karriereseite nicht mehr als 3 Klicks liegen.
  • Zu guter Letzt: Sorgen Sie mit einem kurzen und unkomplizierten Online-Bewerbungsprozess für eine positive Candidate Experience. Und damit auch für deutlich mehr Bewerbungen.
    Konzentrieren Sie sich bei der Abfrage von persönlichen Daten auf das absolute Minimum: Name, E-Mail-Adresse, Telefon – alles andere können Sie auch dem Lebenslauf entnehmen, den die Bewerber*innen über 1 (!) Upload-Button hochladen können. Je einfacher Sie den Bewerbungsprozess gestalten, umso mehr Bewerbungen erhalten Sie.

Optimierungsbedarf?

Sie denken, Ihre Karriereseite ist bereits gut aufgestellt? Glückwunsch! Vielleicht ist aber auch noch mehr Luft nach oben als Sie denken. Machen Sie den Selbsttest und versuchen Sie einmal, Ihren Bewerbungsprozess selbst durchzuspielen – auf Ihrem Smartphone, dem iPad, Ihrem Notebook. Von der Suche nach dem Traumjob auf Google oder einer der Online-Jobbörsen bis zum Absenden Ihrer Bewerbung inklusive Lebenslauf etc. pp. auf Ihrer Karriereseite. Sie werden staunen, welche Hürden sich mitunter so auftun. Oder lassen Sie uns in die Bewerber*innen-Rolle schlüpfen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Optimierung Ihrer Karriereseite sowie allen Online-Formularen und machen Ihren Online-Bewerbungsprozess fit für den „Competition for Talents“ der 2020-er Jahre.